Zukunftsfähiges Bauen heißt: einfacher, verlässlicher, gemeinsamer
- EichenProject
- 8. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Nov.
Eindrücke von der polis Convention 2025

Die polis Convention in Düsseldorf ist kein klassischer Branchentreff, sondern ein Zukunftslabor. Seit 2015 bringt sie Menschen zusammen, die Stadt nicht nur planen, sondern denken – Entwickler:innen, Architekt:innen, Politiker:innen und Forscher:innen. Gemeinsam suchen sie nach Antworten auf die drängendste Frage der Gegenwart:
Wie sieht eine Stadt aus, die Zukunft aushält – sozial, ökologisch und wirtschaftlich?
Am 7. und 8. Mai 2025 war das Areal Böhler erneut der Ort, an dem diese Debatte Form annahm. Unter dem Motto „Tiefe – Wenn nicht jetzt, wann dann?“ stand nicht die Vision der fernen Zukunft im Mittelpunkt, sondern die Frage, wie sich Wandel heute konkret gestalten lässt.
Was dabei deutlich wurde:
Zukunftsfähiges Bauen entsteht nicht durch immer neue Innovationen, sondern durch das kluge Zusammenspiel aus Einfachheit, Wiederholbarkeit und Zusammenarbeit.

Einfachheit als radikale Intelligenz
„Wir müssen einfacher bauen“ – dieser Satz fiel auf der polis Convention immer wieder.
Doch Einfachheit meint hier keinen Rückschritt, sondern Fortschritt durch Klarheit.
Einfaches Bauen heißt: Reduktion auf das Wesentliche.Weniger Schichten, weniger Komplexität, weniger Reibung – dafür mehr Präzision, Wiederholbarkeit und Ressourceneffizienz.
In einer Zeit, in der ökologische und ökonomische Grenzen enger werden, ist Einfachheit kein Verzicht,sondern eine strategische Entscheidung.
Sie schafft Gebäude, die reparierbar, anpassungsfähig und langlebig sind – und damit wirklich nachhaltig. Nicht Hightech macht sie zukunftsfähig, sondern Kohärenz.
Serialität als kreative Struktur
Serialität ist nicht das Gegenteil von Kreativität – sie ist ihre Voraussetzung. Wer nachhaltig bauen will, muss wiederholbare Systeme schaffen, die Raum für Vielfalt lassen.
In den Diskussionen der polis Convention wurde deutlich: Serielles Bauen und serielle Sanierung sind keine starren Schablonen, sondern Werkzeuge, um Qualität zu demokratisieren.
Wiederholbare Prinzipien schaffen Planbarkeit, sparen Ressourcen und eröffnen neue Spielräume für Gestaltung. So wird das, was einst als Limit galt, zum Katalysator einer neuen Baukultur:
Eine Architektur, die weniger auf das Einzelobjekt, sondern auf das System Stadt zielt.

Kooperation als Baustoff der Zukunft
Zukunftsfähiges Bauen ist ein kollektiver Prozess. Kein Architekt, keine Kommune, kein Investor kann die großen Fragen allein beantworten.
Die polis Convention 2025 zeigte deutlich:
Kooperation ist der neue Baustoff der Stadt.
Wenn Planung, Verwaltung und Wirtschaft nicht länger nebeneinander, sondern miteinander agieren, entsteht ein neues Fundament – eines, das auf Vertrauen, Transparenz und gemeinsamer Verantwortung beruht.
Diese Haltung ist kein Idealismus, sondern Voraussetzung für Realisierbarkeit.
Zukunftsfähiges Bauen braucht Haltung und Humanität
Die polis Convention 2025 hat gezeigt: Zukunftsfähiges Bauen ist kein Ziel, das sich in einem Material, einem System oder einem Label findet. Es ist ein Prozess, der Strukturen ordnet, Menschen verbindet und Räume schafft, die bleiben.
Für uns bei EichenProject bedeutet das, Projekte nicht als isolierte Objekte zu begreifen, sondern als Teil eines größeren Ganzen – eines Netzwerks aus Orten, Ideen und Bedürfnissen.
Zukunft entsteht dort, wo Struktur und Haltung zusammenfinden – und wo Stadt als lebendiges System verstanden wird, das mit den Menschen wächst.

